Als Denkschule und Designkonzept fördert die C2C NGO Berlin mit unterschiedlichen Formaten zu Nachhaltigkeit ein innovatives Kreislaufschema. C2C basiert auf drei Prinzipien*:

Das erste Prinzip lautet „Nährstoff bleibt Nährstoff“, das heißt, dass alle Materialien, die wir verwenden, fortwährend in Kreisläufen zirkulieren können. Müll existiert nicht. Im Unterschied zu klassischem Recycling büßen sie bei der Wiederverwertung nicht an Qualität ein. So gehen Materialien, also Ressourcen, nicht mehr verloren, sondern sind immer „Nahrung“ für ein neues Produkt. Man könnte also auch sagen: Nahrung ist Nahrung. Damit das funktionieren kann, unterscheiden wir in Biosphäre und Technosphäre.

Die Biosphäre umfasst biologische Kreisläufe, also Verbrauchsgüter, die in direktem Kontakt mit der Umwelt stehen, z. B. durch Abrieb. Daher müssen die Materialien gesundheitsverträglich und kompostierbar sein.

In der Technosphäre sprechen wir von technischen Kreisläufen für Gebrauchsgüter. Solche Produkt(-teile) nutzen sich nicht ab. Je nach Sphäre ergeben sich unterschiedliche Nutzungsszenarien und Anforderungen an ein Produkt, und dementsprechend werden Materialien für ein Produkt ausgewählt. Diese Materialien zirkulieren in kontinuierlichen Kreisläufen, trotzdem können die beiden Sphären bzw. Kreisläufe für ein Produkt eine sinnvolle Partnerschaft eingehen.

Beispiel Fahrrad: Während der Fahrradrahmen ein klassischer Vertreter des technischen Kreislaufs ist, sind die Reifen aufgrund des Abriebs ein Fall für den biologischen Kreislauf. Nach ihrer Nutzung können die Materialien des Rahmens sortenrein getrennt und wiederverwendet werden, dabei müssen sie nicht zwangsläufig immer wieder dieselbe Form annehmen. Aber kreislauffähige Produkte allein reichen nicht! Das C2C Designkonzept fordert auch die Verwendung von Materialien, die in definierten Nutzungsszenarien gesund für Mensch und Umwelt sind. Kupfer beispielsweise, das im biologischen Kreislauf schädlich ist, kann im technischen Kreislauf sinnvoll eingesetzt werden.

Wichtig ist auch, dass, wenn wir ein Material einsetzen, das auf die Umwelt einwirkt, diese Folgen reversibel sind. Es kommt also darauf an, wo wir Materialien wie einsetzen. Außerdem sind diese Materialien im C2C Designkonzept positiv definiert: Im Gegensatz zur weit verbreiteten „Frei von“-Mentalität wird definiert, welche Materialien ohne Bedenken in den jeweiligen Kreisläufen genutzt werden können. So verhindern wir, dass Schadstoffe einfach durch andere ersetzt werden.

Für die Herstellung intelligenter, kreislauffähiger und innovativer Produkte nutzen wir erneuerbarer Energien. Die Sonne (und davon abgeleitet Wind, und Gezeiten) beispielsweise ist Motor aller natürlichen Prozesse, und bleibt eine verlässliche Energiequelle für viele zukünftige Generationen.

Das dritte Prinzip besagt „Kulturelle und biologische Diversität feiern und fördern“, denn Vielfalt ist Vorteil. Die Natur zeigt: Vielfältige Ökosysteme sind oft widerstandsfähiger und flexibler. Vereinheitlichung, wie sie auch durch die industrielle Revolutionen entstand, ist oftmals eine Sackgasse. Das C2C Designkonzept fordert die Einbeziehung der Vielfalt an Ideen, Konzepten, Meinungen, Gewohnheiten und Kulturen.

*) Quelle: https://c2c-ev.de/c2c-konzept/designkonzept/