Die ökologischen Auswirkungen der linearen Wirtschaft sind nach wie vor ein ernstes Problem. Immer mehr Unternehmen beginnen, ihre Verantwortung wahrzunehmen, doch bei vielen gibt es noch Verbesserungspotenzial.  Um Unternehmen zu nachhaltigerem Handeln anzuregen und Konsumenten und Konsumentinnen nachhaltige Kaufentscheidungen zu erleichtern, hat das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie das „Österreichische Umweltzeichen“ entwickelt.  

In den Kategorien Produkte, Tourismus, Reisen, Bildung und Events kann das „unabhängige Gütesiegel für Umwelt und Qualität“ verliehen werden. Ausgezeichnet werden Produkte und Angebote, die eine weniger drastische Auswirkung auf die Umwelt haben als die Konkurrenz. Es garantiert nicht, dass Produkte gänzlich umweltfreundlich sind, zeichnet aber die umweltfreundlichere Wahl aus.  

Neben dem österreichischem Umweltzeichen gibt es noch viele weitere Auszeichnungen, welche Aussagen über die sozialen und ökologischen Auswirkungen von Produkten und Dienstleistungen treffen. Das österreichische Umweltzeichen fällt unter die ISO-Norm Typ 1, welches besonders verträgliche Produkte auszeichnet.  

Ausgefeilte Anforderungen für umweltfreundliches Handeln  

Der „Beirat Umweltzeichen“ des Klimaschutzministeriums hat für jede der Kategorien umfangreiche Richtlinien und Kriterien vorgeschlagen und in Zusammenarbeit mit dem „VKI- Verein für Konsumenteninformation“, erarbeitet. Um festzulegen, welche Produkte das Umweltzeichen verliehen bekommen, werden die Erzeugnisse anhand ihres Lebenszyklus analysiert: Durch Überprüfung der Umweltauswirkungen bei Gebrauch, Herstellung und Entsorgung werden Schwachstellen erkannt und Anreize zur Umsetzung der definierten Kriterien geschaffen. Teils werden auch Kriterien definiert, die noch schwer erreichbar sind, aber als Antrieb für Produktverbesserungen dienen sollen. Das Umweltzeichen fungiert also nicht nur als Entscheidungshilfe beim Einkaufen, sondern auch als Motivation für Unternehmen, das Thema Umweltfreundlichkeit stetig in den Entwicklungs- und Verbesserungsprozess ihrer Produkte und Angebote zu integrieren.  

Erfüllt ein Produkt die entsprechenden Kriterien, kommen ein Vertrag und eine Zertifizierung über 4 Jahre zustande. Danach werden die Richtlinien erneut beurteilt und gegebenenfalls überarbeitet. Wird das Produkt in diesem Zeitraum verändert, müssen die Änderungen von einer Prüfstelle genehmigt werden. Stichproben sollen die Einhaltung der Kriterien sicherstellen.  

Neben einzelnen Produkten werden auch ganze Unternehmen ausgezeichnet, beispielsweise Tourismusbetriebe und Bildungseinrichtungen. Wird ein Hotel oder ein Bildungsbetrieb ausgezeichnet, gilt das Umweltzeichen allerdings nicht automatisch für vom Unternehmen erzeugte Produkte, diese müssten einzeln zertifiziert werden.  

Gerade in Zeiten der Klimakrise erfüllen Zertifikate wie das österreichische Umweltzeichen eine wichtige Funktion. Nach diesem Überblick über Entstehung, Funktionen und Kriterien des österreichischen Umweltzeichens wird der nachfolgende Artikel die Kriterien in der Kategorie „Produkte“ im Detail aufzeigen.  

 Quellen :  

https://www.klimabuendnis.at/images/doku/KB%20OOE_Green%20Marketing_Label%20Dschungel.pdf

https://www.umweltzeichen.at/de/f%C3%BCr-interessierte/richtlinien/

https://www.umweltzeichen.at/de/f%C3%BCr-interessierte/start/wie-entsteht-eine-umweltzeichen-richtlinie

https://www.klimaaktiv.at/haushalte/einkaufen/umweltzeichen.html

Das Österreichische Umweltzeichen: Ein Impuls für nachhaltigere Wirtschaft

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