Fast Fashion: Die dunkle Seite der Modeindustrie und der Weg zur zirkulären Fashion

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Im Rahmen des dritten Textildialogs von Oktober 2023 (veranstaltet vom österreichischen Bundesministerium für Klimaschutz) wurden die Entstehung von Fast Fashion sowie die Bedürfnisse hinter dem Textilkonsum näher beleuchtet. Dabei wurde vor dem Hintergrund der Digitalisierung und der rechtlichen Rahmenbedingungen, ein Blick auf einen möglichen Weg zu einer nachhaltigeren und zirkulären Fashion geworfen. 

Die Entstehung von Fast Fashion 

Fast Fashion hat in den 1980er Jahren seinen Anfang genommen und die Modeindustrie revolutioniert. Sie basiert auf dem Konzept der „schnellen Mode“, bei dem neue Kollektionen in kürzester Zeit auf den Markt kommen, oft indem Designerkollektionen kopiert und in minderer Qualität zu günstigeren Preisen angeboten werden. Das Hauptaugenmerk liegt auf dem Preis, dabei werden ökologische Nachhaltigkeit und faire Arbeitsbedingungen vernachlässigt. 

Die Auswirkungen von Fast Fashion sind verheerend. Sie führt zu einem erhöhten Konsum, schnellerem Aussortieren von Kleidung und einer massiven Umweltbelastung. Diese Umweltauswirkungen umfassen einen hohen Wasserverbrauch, den Einsatz von schädlichen Chemikalien, Mikroplastik in der Umwelt und die unsachgemäße Entsorgung von Textilien. 

Die Rolle der Digitalisierung 

Die Digitalisierung hat die Art und Weise, wie Modeunternehmen arbeiten, revolutioniert. Sie ermöglicht schnellere Produktionsprozesse und eine bessere Anpassung an sich ändernde Kundenbedürfnisse. Online-Marketing und der Einfluss von Social Media haben die Nachfrage nach neuen Trends angekurbelt und die Angst, etwas zu verpassen (FOMO), verstärkt. 

Influencer-Marketing spielt eine entscheidende Rolle in der Verbreitung von Modetrends. Influencer:innen werden als Expert:innen angesehen und beeinflussen die Kaufentscheidungen ihrer Follower:innen. Dies verstärkt den Druck, immer auf dem neuesten Stand zu sein. 

Die Bedürfnisse hinter dem Textilkonsum 

Der Kauf von Kleidung erfüllt verschiedene Bedürfnisse, angefangen bei Schutz und Zweckmäßigkeit bis hin zu sozialer Zugehörigkeit und Selbstverwirklichung. Emotionen spielen eine große Rolle, und der niedrige Preis von Fast-Fashion-Produkten verleitet oft zu Impulskäufen, auch bei Personen, die umweltfreundlich denken. 

Rechtliche Rahmenbedingungen in der EU 

Die EU hat in den letzten Jahren verstärkt Maßnahmen ergriffen, um die Modeindustrie nachhaltiger zu gestalten. Die Strategie für nachhaltige und kreislauffähige Textilien zielt darauf ab, Mode umweltfreundlicher und langlebiger zu machen. Richtlinien zur Nachhaltigkeitspflicht von Unternehmen sollen sicherstellen, dass Unternehmen Umweltauswirkungen reduzieren und für mehr Transparenz sorgen. 

Fazit: Auf dem Weg zur zirkulären Fashion 

Die Modeindustrie steht vor großen Herausforderungen, aber es gibt auch Hoffnung auf Veränderung. Nachhaltige Geschäftsmodelle und innovative Ansätze wie Pfandsysteme für Kleidungsstücke werden immer beliebter. Die Verbraucher werden ermutigt, bewusste Kaufentscheidungen zu treffen und den Wert von Kleidung wiederzuentdecken. Die EU arbeitet an rechtlichen Rahmenbedingungen, die die Modebranche in eine nachhaltigere Richtung lenken sollen. 

Die Zukunft der Mode liegt in der zirkulären Fashion, in der Kleidung nicht mehr als Wegwerfprodukt betrachtet wird, sondern als wertvolle Ressource. Es liegt an uns allen, diesen Wandel zu unterstützen und die Modeindustrie in eine nachhaltigere und verantwortungsvollere Richtung zu lenken. 

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